In der POPUP Galerie habe ich in Regensburg für 4 Wochen insgesamt 7 Künstler aus München, Berlin, Hamburg, Landshut, Regensburg, New York und Amsterdam eingeladen, ihre Arbeiten zu zeigen. Unter ihnen ANNE REGIER (*1988), die in Hamburg wohnt und arbeitet. Hier hat sie im letzten Jahr an der Außenfassade des FC St. Pauli Stadions ein großflächiges Mural gemalt, welches ein Jahr lang im Zuge der von Viva Con Agua initiierten Millerntor Gallery, einem legendären Kunstfestival für Urban Art, zu sehen war. Sie greift immer wieder politische Themen auf, wie zum Beispiel den G20 Gipfel in Hamburg. Der Künstler HYLAND MATHER (*1971) aka THE LOST OBEJCT ist in Denver, USA geboren wohnt und arbeitet in Amsterdam, wo er zugleich die bekannte ANDENKEN Galerie führt. Er baut großflächige Assemblagen aus gefundenem Holz, die zuletzt Teil der Biennale in Moskau waren. Der in Landshut lebenden Künstler MARTIN GERSTENBERGER (*1981) zeigt figürliche Collageobjekte aus Holz, die ebenfalls auf seinen Wandbildern im öffentlichen Raum wiederzufinden sind. Seine großflächigen Arbeiten sind über die Grenzen Deutschlands bekannt und fanden schon prominente Auftraggeber wie Peter Maffay. RAYK AMELANG (*1977), ist ein bekannter Künstler aus Regensburg, der sowohl in der Streetart als auch in der Malerei zu Hause ist. Seine Arbeiten zeigen eine Verschmelzung von Superhelden wie Batman, Mickey Mouse, aber auch persönliche Freunde des Künstlers, die meistens die wahren Superhelden des Lebens sind. Zu seinen Fans und Sammlern gehört zum Beispiel Tim Melzer. Aus München stellen wir den Künstler MATTHIAS EDLINGER (*1972) vor, der gebrauchten Karton als bevorzugten Werkstoff nutzt. Er hat in der Vergangeheit daraus einen ganzen Nightliner für ein Musikvideo erbaut oder ein Motorrad in ein Kunstobjekt verwandelt. Aktuell feiert es Karton in seiner ganzen Einfachheit in sogenannten Cardboard-Collagen. Der mittlerweile in New York lebende Künstler PETER PHOBIA ist in Regensburg geboren und hat lange Zeit in Wien gelebt. Galerien reißen sich um seine Arbeiten, wie beispielsweise die Hamburger Affenfaust Galerie. Sein Zugang zur Bildenden Kunst hat sich aus dem Skateboarding, Graffiti und Street Art entwickelt. Für seine frühen Arbeiten im öffentlichen Raum hat er Phobia als Pseudonym gewählt, unter dem er sich in der Kunstszene etabliert hat. Der Künstler DOMÉNICO CV TALARICO (*1989) arbeitet in einem Kreuzberger Atelier in Berlin. In seinen Malereien bildet er Menschen von alten schwarz-weiß Fotografien ab, die er zuvor auf Flohmärkten gefunden hat. Die ihm unbekannten Menschen holt er damit wieder ins Hier und Jetzt und lässt sie neu aufleben. Was als Idee immer in meinem Kopf herumschwirrte, hat nun seine Umsetzung gefunden. Nach dem ersten kleinen Erfolg des ROOMSERVICE Projekts, wollte ich gern über einen längeren Zeitraum Künstler in einem Galerieformat präsentieren. Ich freue mich über das Vertrauen der Künstler, über die Unterstützung der Kultur- und Kreativwirtschaft Regensburg und die Offenheit der Regensburger. Alle zusammen haben dieses Projekt zu dem gemacht, was hoffentlich eine Wiederholung findet: ein ARTSPACE für Contemporary & Urban Artists. Fotos: Stefan Effenhauser / Stadt Regensburg
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Im August 2018 war ich Teil des Biennale Urbana Projektes auf dem Lido in Venedig. Als Artist in Residence hatte ich die Möglichkeit in einer alten, leerstehenden Caserma Pepe auf dem Lido, zusammen mit vielen anderen Künstlerinnen und Künstlern, aus der ganzen Welt zu arbeiten.
Die Caserma Pepe war im 12. Jahrhundert Teil militärischer Verteidigungsanlagen der Lagune und wurde seit dem 16. Jahrhundert als Kaserne genutzt. Seit 1998 steht sie leer und wurde vor wenigen Jahren als ungenutzter, verlassener Freiraum von dem Verein Biennale Urbana, kurz Burb, entdeckt. Es entstanden hier erste universitäre Workshops, eine offizielle Zwischennutzung und in diesem Jahr ein ganzjähriges Projekt in Kooperation mit dem Französischen Biennale-Pavillon. Die Caserma Pepe ist somit zum internationalen Schmelztiegel geworden und Teil der diesjährigen Architekturbiennale. Eingeladen von dem deutschen Projekt Lost Traces, deren Anliegen es ist, mit jungen Leuten auf baukulturelle Spurensuche zu gehen, konnte ich hier in einem der leerstehenden Säle mein Atelier aufschlagen und künstlerisch, als auch kunstpädagogisch arbeiten. Es gibt eine kleine Serie neuer Arbeiten, an denen ich seit dem letzten Jahr gearbeitet habe und jetzt fertig gestellt sind. Sie knüpfen an die METTA breath Serie an, denn sie haben ebenfalls feine Atemlinien mit Graphit gezeichnet und organischen Formen in Rosétönen, sind im Format mit dem Maßen 100 x 70 cm jedoch weitaus größer. Drei der Arbeiten stehen jetzt zum Verkauf. "So lange ich warte" Aquarell, Frühlack, Graphit auf Papier 100 x 70 cm 2018 450 Euro METTA breath Insgesamt 44 Blättern in unterschiedlichen Größen und Farbkombinationen zeigen organische Formen, die mit Bleistiftlinien verbunden sind. Jede Linie steht dabei für einen Atemzug, die im zeichnerischen Vorgang höchste Konzentration verlangt. Fast meditativ wurde eine Linie an die nächste gefügt. Tiefes Einatmen am Anfang der Linie, langes Ausatmen bis zur Vollendung der Linie. EINATMEN AUSATMEN. Auf den großen Arbeiten sind die Anzahl der Atemzüge, das Datum der Entstehung des Blattes und die Uhrzeit der Linienzeichnungen vermerkt. METTA ist die Urform der Mediation. Die organischen Formen erinnern an Seifenblasen. Zart, fast vor dem zerplatzen. Ein Zeichen dafür, das alles endlich ist. Nichts ist für immer. abgebildet: METTA breath Aquarell und Graphit auf Papier 32 x 24 cm 2017 Im September eröffne ich für 4 Wochen eine POPUP Galerie mit Künstlern, die ich im THEWHYNOT Magazin vorgestellt habe. Ich möchte Kunst zeigen, die mir persönlich gefällt, die eine Geschichte erzählt, die für eine aktuelle, spannende Kunstszene steht und vor allem.... nicht so irre teuer ist. Bis 300 Euro war die Vorgabe an die Künstler. Nicht bei allen Kunstwerken war das Umsetzbar, dafür gibt es von wirklich tollen Künstlern kleine Sammlerstücke. Mit dabei sind Arbeiten von Matthias Edlinger, der seine Arbeiten zuletzt im Hotel LOVELACE in München gezeigt hat, Martin Gerstenberger, der sich als Modern Urbanized Artist bezeichnet oder Hyland Mather aka The Lost Objekt, der als Amerikaner nach Amsterdam ausgewandert ist und neben seinem Künstlerdasein auch ein sehr erfolgreicher Galerist ist. Wann? 10. Sep. - 8. Okt. 2018 Wo? In meiner Lieblingstadt Regensburg, in einer der schönsten Gassen und Touristenmagneten, der Tändlergasse. Roomservice startet dieses Jahr im Februar zum ersten Mal. Eine Ausstellung im Regensburger Hotel LUIS, inklusive ArtBrunch. Insgesamt 9 Hotelzimmer haben wir mit Künstlern von THEWHYNOT bespielt. Mit dabei waren: Mark Baum, Doménico CV Talarico, Marie Parakennings und Eyrich von Motz. Unterstützung hatten wir von Fritz Kola, Petra Stikel und Michaela Heelemann. Zeigen wollten wir Kunst an einem unkonventionellen Ort, der dazu einlädt zu verweilen. Als Partner konnten wir uns für die erste ROOMSERVICE Veranstaltung keinen besseren als das Hotel LUIS wünschen. Urban, jung und mit einer außergewöhnlichen Hotelatmosphäre der perfekte Ort für Contemporary & Urban Art. Stickereien, das Arbeiten mit Wolle und das Handgemacht, ist in der Kunst sehr weiblich belegt und gibt den Werken eine feine Sensibilität, die nur Künstlerinnen schaffen können. Linda Männel arbeitet mit der Technik des Überstickens und lässt so enorm aufwändige und beeindruckende Werke entstehen. Inspiriert jedoch von dem stickenden Mann aus einer Kurzgeschichte von Ingrid Noll.
Für das THEWHYNOT Magazin habe ich Linda ein paar Fragen gestellt. Das Interview findet ihr hier. Ja! Sie heißt tatsächlich April Santiago! Die Fotografin und Freundin, die mich vor die Linse geholt hat. Und wisst ihr was? Es gibt für mich fast nichts Schlimmeres, als fotografiert zu werden. Also eine Herausforderung, die wahrscheinlich echt nur ein Profi händeln kann. Danke April! MY WAY ist eine Auftragsarbeit gewesen. MY WAY steht für einen neuen Weg einer Freundin, die unglaublich cool ihr Leben meistert. Mit allen Höhne und Tiefen, mit Herausforderungen, Irrungen, Wirrungen und spannenden Moment. MY WAY steht für Stärke, für Tanzen unter Bäumen, das Feste feiern, Freunde lieben, dem Alten und dem Neuen seinen Platz geben. Hat MY WAY nicht jetzt einen wunderschönen Platz gefunden?
Ein paar Grautöne, ein wenig Pastell. Herrlich. Zurüchhaltend eingesetzt, aber mit einem guten Gefühl für die Kombination. Die Zeichnung ist sein Medium, aber auch jede Menge Streetart und Murals findet man von Peter Phobia in London, Copenhagen, Regensburg und vielen anderen Städten rund um den Globus. Er lebt und arbeitet derweil in Wien und von da aus für zahlreiche Zeitschriften und Marken in Europa. Zuletzt hat er eine Einzelausstellung in New York vorbereitet. Mehr zu Peter gibt es in einem kleinen Artikel hier. |